Malpraxis – Einführung in die Malerei

Anleitung in die Ölmalerei mit Maltechniken

Sie malen und benötigen eine Anleitung für die ersten Schritte? Aus meiner praktischen Erfahrung werde ich Ihnen das notwendige Grundwissen vermitteln. Gewisse handwerkliche Kenntnisse sind unumgänglich, um späteren Enttäuschungen vorzubeugen. Sie haben auch die Option, einzelne Teile meiner Malpraxis für ein schöneres Druckbild im PDF-Format herunterzuladen. Aufgrund diverser Rückmeldungen von Besuchern mit weiteren Tipps und Tricks wurden die Kommentare meiner alten Internerseite am Ende dieser Anleitung übernommen, nehmen auch Sie gerne daran teil!

Die ersten Schritte in der Ölmalerei in vier Kapiteln

Einigen Künstlern ist diese Seite bereits bekannt (Version auf Spanisch) – einige haben Kommentare über ihre Erfahrungen auf der Pinnwand hinterlassen. Über Ihre Rückmeldung würde ich mich natürlich ebenso freuen! Nutzen Sie dazu bitte die Kommentarfuntion am Ende dieser Seite. Wenn Sie über weitere Beiträge über Malerei auf meiner Internetseite oder aber neu hinzugefügte Bilder benachrichtig werden wollen, so tragen Sie sich in meinem Newsletter ein.

Gliederung

Teil I: Aufziehen der Leinwand auf Keilrahmen
Teil II: Die Grundierung einer Leinwand
Teil III: Komposition einer Landschaft – Bildaufbau und Farbgebung
Teil IV: Kompositioin einer Landschaft – Zweiter Farbauftrag

 

Teil I: Aufziehen der Leinwand auf Keilrahmen

Als Bildträger kommen Gewebe, Holz, Papier, Pappe und Metall in Frage. Uns interessieren hier nur die verschiedenen Gewebearten, die für eine Leinwand in Betracht kommen.

Gewebearten in der Ölmalerei

Jedes Gewebe hat hygroskopische Eigenschaften, d.h. es nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und gibt diese an sie wieder ab. Diese Vorgänge können zu erheblichen Beschädigungen bei den aufgetragenen Farbschichten führen: Bei der Wahl des Gewebes ist auf Zugfestigkeit zu achten. Beim Ziehen darf sich die Leinwand nur wenig und gleichmäßig nach beiden Seiten ausdehnen und nicht bauchig werden. Gewebe mit verschiedenen Fasernarten (z.B. Halbleinen) sind aus diesem Grund für Leinwände nicht geeignet.

  • Flachs
    Flachs ist das am häufigsten verwendete Gewebe. Man unterscheidet Reinleinen von Halbleinen. Reinleinen besteht ganz aus Flachsbastfasern, Halbleinen in der Kette aus Baumwolle, im Schuß aus Flachs.
  • Hanf
    Hanf ist ein festes und gleichmäßiges Gewebe und ist damit für größere Formate geeignet.
  • Baumwolle
    Baumwolle hat sich für kleinere Formate bewährt.
  • Jute
    Jute ist ein grobes, geringwertiges Gewebe, für Leinwände ungeeignet.

Hält man die ungrundierte Leinwand gegen das Licht, lässt sich erkennen, ob sie dicht und gleichmäßig gewebt ist. Nur dieses Qualitätszeichen gewährleistet eine gute Haftung der Grundierung. Ich habe mit Reinleinen für alle Formate die besten Erfahrungen gemacht.

Vor der Grundierung sollte die Leinwand auf einen Keilrahmen gespannt werden. Die vier Rahmenteile müssen vor dem Bespannen absolut rechtwinklig zueinander stehen. Auch beim späteren Nachspannen muß die Rechtwinkligkeit erhalten bleiben. Die Leinwand wird so auf den Keilrahmen gelegt, daß Kette und Schuß absolut parallel zum Keilrahmen verlaufen.

Die Leinwand wird jetzt mit einem Überstand von 2,5 bis 3,0 cm zurechtgeschnitten und jeweils in der Mitte der vier Rahmenteile mit einer Heftzwecke fixiert. Per Hand oder besser mit einer Spannzange wird die Leinwand auf einen Rahmenteil von innen nach außen mit kleinen, breitköpfigen Nägeln befestigt. Danach verfährt man auf der gegenüberliegenden Seite in gleicher Weise. Die Ecken bleiben zunächst frei. Bevor die dritte und vierte Seite der Leinwand auf den Keilrahmen genagelt wird, muß unbedingt nochmals überprüft werden, ob Kette und Schuß waagerecht bzw. senkrecht zum Keilrahmen verlaufen. Eine Korrektur ist jetzt noch möglich. Zum Schluß werden die Ecken umgelegt und mit etwas längeren Nägeln im Bereich der Gehrung befestigt.

Die Leinwand sollte jetzt eine gleichmäßige Spannung haben, ohne Falten und Beulen. Die Keile können jetzt in die Schlitze geschoben werden. Ich empfehle die Keile erst nach der Grundierung leicht vorzutreiben. Aufgabe der Keile ist ein schlaff gewordenes Bild wieder zu spannen.

Trockene Bilder müssen äußerst behutsam nachgespannt werden, um Risse in der Grundierung und den Farbschichten zu vermeiden.

 

Teil II: Die Grundierung einer Leinwand

Ungrundierte Gründe sind porös, starksaugend, schlucken viel Farbe, die im Grund verschwindet und somit das Arbeiten erschwert. Die so getränkte Faser der Leinwand wird schnell brüchig. Um diese Nachteile zu umgehen, müssen die Gründe dicht und undurchlässig gemacht werden. Ein heller Grund verstärkt außerdem die Leuchtkraft des Bildes.

Vielen Malern ist der Grund, den sie benutzen, gleichgültig. Ein richtig bearbeiteter Grund gewährleistet nicht nur die Haltbarkeit eines Bildes, sondern erlaubt ein zügiges Aufbringen der Farben. Außerdem bleibt die Leuchtkraft der Farben eher erhalten. Das Grundiermaterial besteht aus Leim und Füllmaterial sowie aus Deckfarbe. Die für eine Grundierung benötigten Materialien sind in jedem Fachgeschäft für Mal- und Künstlerbedarf erhältlich.

Als Leim verwenden wir Knochenleim, der häufig in körniger Form vorliegt, sog. Perlleim. Um den Grund dicht und porenfüllend zu machen, setzen wir dem Leim Kreide hinzu. Kreide ist kohlensaurer Kalk. Kreide hat eine nur geringe Deckkraft. Darum wird der Grundierung Deckfarbe hinzugesetzt. Zinkweiß ist die beste Deckfarbe für eine Grundierung. Ohne Deckfarbe würde sich die Grundierung im Laufe der Zeit verdunkeln.

Eine Grundierung wird in zwei Schritten hergestellt

  1. die Leimung der Leinwand
  2. die eigentliche Grundierung

Ad 1) Es werden ca. 70 Gramm Perlleim in 1000 ml Wasser eingerührt. Den Leim quellen lassen. Nach dem Quellen kann die Masse leicht erwärmt und umgerührt werden, bis sie flüssig ist. Zu starkes Erwärmen verringert die Klebekraft des Leims. Die Hälfte des Leims wird für die Leimung, die andere Hälfte für die Zubereitung der Grundiermasse verwendet.

Das Auftragen des Leimwassers auf die Leinwand erfolgt mit dem durchtränkten, dann ausgedrückten Pinsel. Die Leinwand darf dabei nicht durchnäßt werden. Sie würde sonst brüchig werden und ausbeulen. Leimungen und Grundierungen müssen fern von Heizungen oder der Sonneneinstrahlung durchtrocknen. Ein zu schnell trocknender Grund platzt ab. Vor dem Aufbringen der eigentlichen Grundierung muß die Leimung vollständig durchgetrocknet sein. Nach dem Trocknen muß die Leinwand eventuell leicht nachgespannt werden.

Ad 2) Die Grundierung, der Kreidegrund und der Halbkreidegrund. Es werden benötigt:

  • 50 % des Leimwassers,
  • ein gleiches Raummaß Kreide (400 – 450 Gramm),
  • ein gleiches Raummaß Zinkweiß (200 Gramm).

Kreide und Zinkweiß werden trocken miteinander gemischt, bevor unter Rühren langsam das Leimwasser zugegeben wird. Die Masse muß klumpenfrei sein. Die Grundierung kann jetzt mit einem Pinsel oder Spachtel auf die trockene Leimung dünn aufgetragen werden. Eine zu dick aufgetragene Grundierung muß mit dem Spachtel geglättet und abgetragen werden. Es sollten nur die Poren der Leinwand gefüllt werden. Eine zu dick aufgetragene Grundierung kann später abplatzen! Die Grundiermasse sollte rückseitig nicht austreten. Ich empfehle zwei dünne Anstriche mit der Grundierung. Der zweite Anstrich kann bereits nach nur oberflächlicher Trocknung (ca. 30 – 45 Minuten) erfolgen. Stellt man störende Pinselstriche nach der Trocknung fest, kann die Oberfläche mit feinem Schmirgelpapier vorsichtig geschliffen werden. Die nicht verwendete Grundiermasse des Kreidegrundes kann für spätere Einsätze kühl aufbewahrt werden. Ist die Masse eingedickt, muß sie mit Leimwasser streichfähig gemacht werden. Färbt der Kreidegrund nach dem Trocknen ab, ist dies ein Zeichen dafür, dass der Grundiermasse zu wenig Leimwasser zugegeben wurde.

Der Kreidegrund ist ein stark saugender Grund. Er eignet sich für dünne, fast aquarellartig aufgetragene Ölfarben. Erzielt wird eine matte Farbigkeit, die die Schönheit der Farben voll zur Geltung bringt. Wird ein weniger saugfähiger Grund bevorzugt, empfehle ich einen Halbkreidegrund. Dazu wird wie oben beschrieben ein Kreidegrund angerührt. Zusätzlich werden der Masse 1/3 oder ½ oder 2/3 Raumteile Leinölfirnis zugegeben. Für meine Grundierungen nehme ich 250 ml Leinölfirnis. Das Leinöl wird tropfenweise in die kalte, eventuell gestockte Kreidegrundmasse am Schluss eingerührt. Zu dünner und zu warmer Kreidegrund nimmt das Leinöl schlecht auf oder scheidet es wieder ab. Pinsel müssen bei allen ölhaltigen Untergründen sofort gereinigt werden. Die Halbkreidegrundmasse kann im Gegensatz zur normalen Kreidegrundmasse, wie oben beschrieben, nicht lange aufbewahrt werden.

 

Teil III: Kompositon einer Landschaft – Bildaufbau und Farbgebung

Man wähle einen Landschaftsausschnitt (Motiv), den man darstellen möchte. In diesem Landschaftsausschnitt sollten mindestens vier Raumpläne untergebracht werden:

Raumplan

1: Vordergrund
2: vorderer Mittelgrund
3: hinterer Mittelgrund
4: Hintergrund

Beispiel zu Raumplan 1: Wiese mit einem großen Baum oder Uferböschung mit Booten oder Haus mit Hecke.

Beispiel zu Raumplan 2: das, was sich räumlich im Beispiel 1 anschließt: z. B. ein parallel zum unteren Bildrand verlaufender Fluß, evtl. mit Booten.

Beispiel zu Raumplan 3: der Teil der Landschaft, der sich vor dem Horizont befindet. Gegenständliches, wie im Hintergrund stehende kleine Bäume oder Berge. Diese können auch den Hintergrund überragen.

Beispiel zu Raumplan 4: der Himmel über dem Horizont, wobei zu überlegen ist, auf welcher Höhe der Horizont platziert werden soll z.B. 2/3 Himmel, 1/3 Land oder 1/3 Himmel, 2/3 Land oder man findet eine andere Einteilung.

Bei der Wahl des Landschaftsausschnittes sollte man anfangs ein möglichst einfaches Motiv wählen. Folgende Kompositions-Linien sind zu beachten:

die Waagerechte, z. B. Uferböschung, Horizont
die Senkrechte, z. B. ein Baum, ein Mast, eine Hauskante
die flache und steile Diagonale, z.B. ein nach hinten sich verkürzender Weg

Nun ist zu überlegen, welche Stimmung die Landschaft erhalten soll: z.B. eine Augenblick-Stimmung im Sinne des Impressionismus oder eine für eine bestimmte Landschaft typische Stimmung, z.B. eine nordische Landschaft mit grauer Stimmung und wenig Farbigkeit oder eine südliche Landschaft nachmittags, mit intensiven Farben. MERKE: entscheide Dich für ein Augenerlebnis und setze dies konsequent mit bildnerischen Mitteln um!

Für die Realisation stehen uns zur Verfügung:
1: Farbe
2: Tonwert
3: Raum
4: Fläche

1: Zur Farbe: Im Farbenkreis stehen den drei Grundfarben Gelb, Blau, Rot die Komplementärfarben Violett, Orange, Grün gegenüber Farbkreis. Siehe Abbildung Farbenkreis.

2: Zum Tonwert (Valeur): darunter versteht man den Hell-Dunkel-Wert einer Farbe. Blau ist dunkler und kühler als das warm strahlende Orange.

3: Zum Raum: zur Verfügung stehen uns:
Zentralperspektive
Luftperspektive
Farbperspektive
Farbraum

Begonnen wird mit der Konstruktion des Raumes mit Hilfe der Zentralperspektive. Wenn möglich male man das Bild zunächst aus dem Kopf, nachdem man sich über die Kompositionslinien, die Raumaufteilun, über die Stimmung (nördliche oder südliche Landschaft morgens, mittags oder abends) und über die Farben klar geworden ist. Natürlich kann man sich auch mit der Leinwand in die Landschaft stellen und sich inspirieren lassen, oder Korrekturen vornehmen.

4: Zur Fläche: es ist zu unterscheiden zwischen der materiellen Fläche und der ideellen Fläche. Die materielle Fläche ist die Grundfläche in Gestalt der grundierten Leinwand. Die ideelle Fläche ist der Träger der gestalterischen Idee. Das kann die ganze Fläche sein oder kleinere Flächenanteile. Neben der materiellen Fläche bedient man sich zu Anfang der kleinsten ideellen Fläche, die es gibt: mit dem mit Farbe getränkten Pinsel tupft man einen Punkt auf die Leinwand und erhält so die kleinstmögliche farbige Fläche (Pointillismus).

Farbkreis

Erster Farbauftrag

Anfangs tupft man mit Bedacht sorgfältig Punkt neben Punkt mit kleinen Zwischenräumen zwischen den Punkten, später frei und nicht mehr so methodisch. Die ideale Pinselgröße für diese Vorgehensweise ist die Pinselgröße Nr. 4. Empfehlenswert ist es, mit dem Himmel anzufangen, da der Himmel mit seinem strahlenden Licht die Farben der Landschaft bestimmt. Beabsichtigt man z.B. einen kühlen, strahlenden Himmel zu malen, der kaum Farbe hat, leicht zu grau-blau tendiert, so geht man von Weiß aus und mischt etwas Kobaltblau oder Ultramarinblau hinzu. Zum Brechen des intensiven Blaus gibt man eine Spur Schwarz hinzu…

Man nimmt anfangs den Mittelwert einer Farbe, den mittleren Hell-Dunkel-Wert. Die Lichter und die Dunkelheiten setzt man zum Schluß. Diese Farbmischung, die noch gar nichts aussagt, wird nun auf die Leinwand getupft, von links nach rechts und von oben bis zum Horizont. Befindet sich auf der zu tupfenden Fläche z.B. eine Wolke in dem kühl-grauen Himmel, so wird dieser Bereich zunächst einmal ausgespart. Zuvor sollte die Form der Wolke durch Kompositionslinien (flache, steile Diagonale, waagerechte, senkrechte Linie) angedeutet werden.

Soll eine grüne Wiese den hinteren Mittelgrund ausfüllen, so könnte aus folgenden Farben ein Grün gemischt werden: Kobaltblau und Lichter Ocker (mildes Grün) oder Kobaltblau und Kadmiumgelb hell oder dunkel (strahlendes Grün). Chromoxydgrün feurig wird selten und möglichst sparsam nur in Mischungen mit Kobaltblau oder Ultramarinblau eingesetzt, um ein Grün intensiver zu machen. Mit dem angemischten Grün werden alle Flächen, die grün sein sollen, getupft, z.B. grüne Wiese, grüner Acker, ohne Rücksicht auf eine nähere Bestimmung der Aussagekraft eines Grün.

Bei der Wahl der Farbe, die man verwenden will, gehe man von der Lokalfarbe aus, also von der Farbe, die der Gegenstand tatsächlich hat: rotes Dach, blauer Himmel, grüne Wiese usw. Soll z.B. im Vordergrund ein Baum auf einer grünen Wiese stehen, so werden die Umrisse (Stamm, Zweige, Laubvolumen) ebenfalls nur umtupft. Die so entstehenden Umrisse führen zu einer Linienführung, deren kompositorische Dynamik durch sorgfältige Farbgebung gesteigert wird.

Nach dem Erreichen des unteren Randes der Bildfläche können die ausgesparten Flächen (Baum, Wolke) mit Lokalfarbe ausgetupft werden. Die Wolke z.B. mit Dunkelgraublau, der Baum mit Graubraun.

Das Bild ist jetzt angelegt. Man erhält einen ersten Eindruck über die kompositorische Linienführung (Waagerechte, Senkrechte, Diagonale) aber es hat weder Farbe als Ausdruckswert, noch nähere Bestimmung, noch Licht.

Teil IV: Kompositon einer Landschaft – Zweiter Farbauftrag

Jetzt erst kommt der Komplementärkontrast ins Spiel. Durch ihn bekommt das Bild seinen malerischen Wert, das heißt seinen Farb- und Lichtwert. Spätestens jetzt erkennt man, wie riskant das Malen ist. Welche Kontrastfarbe (Komplementärkontrast) muß in die frei gebliebenen Zwischenräume des kühl grau-blauen Himmels gesetzt werden? Kühl grau-blau ist ja keine Grundfarbe zu der sich eine Komplementärfarbe finden lässt. Und doch ist es so: zu einem hellen Kühl –Grau-Blau setzt man von vielen Möglichkeiten, die sich in diesem Fall anbieten, vielleicht ein Gemisch aus Weiß und Lichtem Ocker im selben Tonwert (Hell-dunkelwert) wie das Kühle Grau-Blau. Sofort kommunizieren diese beiden Farben: sie leuchten, der Himmel fängt an zu leuchten.

Jetzt verfährt man so mit jeder Fläche, die bereits beim ersten Maldurchgang mit einer Farbe angelegt wurde: in die freigebliebenen Zwischenräume wird Kontrastfarbe (Komplementärfarbe) eingefügt. Bei grüner Wiese einen Rot-Ton oder vielmehr einen Ton, der zum Grün warm steht, aber das Grün immer noch dominieren lässt. Dabei kann man insofern schon motiviert arbeiten, indem man mit dem Setzen des Komplementärkontrastes gleichzeitig die Flächen zum Helleren oder Dunkleren, zum Wärmeren oder Kühleren bestimmt. Wichtig ist hierbei, dass der gesetzte Farbton sauber auf dem Untergrund steht, zunächst also auf dem weißen Kreidegrund, später beim weiteren Übermalen immer durch seine nähere Bestimmung im Kontrast zu dem bereits vorhandenen Ton. So verfährt man durch das ganze Bild, wobei man sich auch größere Freiheiten erlauben kann, zum Beispiel das Intensivieren einer noch matt wirkenden Farbe. Aber immer Punkte setzen, keine Linien benutzen. Linien entstehen unwillkürlich durch das Zusammentreffen zweier Flächen. Diese Nahtlinien wirken dynamisch wie eine wirklich gezogene Linie und können daher sehr den Ausdruck eines Bildes mitbestimmen. Man arbeite immer frisch und mit Neugier auf die Wirkung. Stellt sich Müdigkeit ein, höre man sofort auf, sonst verdirbt man noch etwas. Eine Pause verhilft dem Auge zu kritischem Sehen und dann kann man zu Änderungen schreiten.

Nach dem zweiten Farbauftrag geht man an den dritten Farbdurchgang, dann an den vierten und malt so lange, bis einem das Bild in seinem Ausdruck gefällt. Zum Schluß versucht man alles miteinander in Einklang zu bringen, bis die Bildeinheit, das heißt die Bildidee, steht. Es ist vorteilhaft, anfangs mit dem Mittelwert einer Farbe zu arbeiten (mittlerer Hell-Dunkel-Wert). Die Lichter und die Dunkelheiten setzt man am Schluß.

Kommt der Prozeß des Malens ins Stocken, weil man unsicher ist oder nicht mehr weiter weiß, so stelle man das Bild in Sichtweite zur Seite. Durch Betrachten und Nachdenken entwickeln sich Ideen, die zum Weitermalen auffordern. Aber Vorsicht: durch zu viele Farbaufträge kann ein Bild an Vitalität verlieren, es wird todgemalt. Darum muß gerade gegen Ende des Malprozesses jeder Farbtupfer sorgsam bedacht werden, nur so erzielt man zufriedenstellende Ergebnisse.

 

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Kommentare von Besuchern meiner alten Internetseite mit Tipps und Tricks

Veronica Tier
Vielen Dank für die tolle Anleitung… nach der zweiten Bespannung des Keilrahmens bin auch ich damit gut zurecht gekommen. Dankeschön!

Anonym
Geniale Hilfestellung! Ich bedanke mich dafür und wünsche weiterhin frohes Gelingen. Anonym

Arndt Tomás
@Birgit S.: Auf einer misslungenen Leinwand (ein missratenes Bild) würde ich keinen Kreidegrund bzw. Halbkreidegrund aufbringen, weil man damit rechnen muss, dass dieser auf der Farbschicht nicht dauerhaft haftet. Erfahrungen bei dieser Vorghensweise liegen mir nicht vor. Mit freundlichem Gruß, Arndt Tomás

Birgit S.
Sehr geehrter Tomás, ist der Kreide- u. Halbkreidegrund ebenfalls auf mißratenen Leinwänden anzuwenden, damit sich die Farben ähnlich verhalten wie auf einer “neuen” grundierten Leinwand?
Mit freundlichen Grüßen, Birgit S.

Thorsten Beck
Großartig! Vielen Dank für die tolle Anleitung, sie war sehr hilfreich. Thorsten Beck

Gerda Steffen
Eine tolle Hilfe für meine Ölmalerei und sie hat sich nun zu besseren Ergebnissen gewandt. Mir gefällt vor allem wie Sie die Farben beschrieben haben. Der Farbauftrag fällt mir jetzt wesentlich leichter und ich bin nach Lesen Ihrer Anleitung wesentlich sicherer geworden. Mein letztes Bild zeigt einen Sonnenuntergang über dem Meer, im Vordergrund eine kühle Landschaft, die durch die Sonnenstrahlen rötlich ausgeleuchtet wird. Ein für mich mutiges Bild – und das erste wirklich gute! Vielen Dank für Ihre Anleitung, Gerda Steffen

Jens Schlosskinn
Grossartige Hilfe, vielen Dank. Danke von ganzem Herzen!

Helen
Ein Hallo an alle! Ich befinde mich gerade in Indien auf dem Land und habe mir in den Kopf gestezt meine eigene Leinwand herzustellen. Jetzt bin ich mit einem “Ressourcenproblem” konfrontiert… schon fuer uns selbverstaendlichste MIttel sind nicht verfuegbar.. darum eine Frage an alle “alte Hasen”, welche Hausmittelchen, Naturprodukte etc. lassen sich improvisiert verwenden? Ich freue mich ueber jede kreative Anregung!

Finderlohn
Diese Internetseite ist ein Finderlohn für jeden Suchenden. Hier hat sich die Suche mehr als gelohnt. Danke.

Michaela Fell
Hätte ich doch bloß vorher im Internet nach Ihnen direkt gesucht! Schon vor einem Jahr grundierte ich meine ersten drei Leinwände selber. Ergebnis: Von völlig untauglich bis mäßig. Drei Monate später kaufte ich mir ein Buch über Amazon. Der vermeintlich günstige Preis hatte keine Besserung mit sich gebracht. Ihr Text ist überraschend präzise und zugleich exakt beschrieben. Jetzt endlich habe ich begriffen wie es am besten umzusetzen ist! Dabei ist Ihre Wortwahl entscheidend gewesen. Was ich hiermit nun sagen will ist, dass ich Ihre Anleitung sehr schätze und mich dafür bedanke! DANKESCHÖN ARNDT TOMÁS

Schmidt
Vielen Dank für Ihre ausführliche Anleitung. Ich bin mit meinem Ergebnis erstmals zufrieden. Herr Schmidt

Brigitte Gel
Ich bin überaus glücklich mit dem Ergebnis! Ein herzliches Dankeschön für Ihre nützliche Anleitung – das Ergebnis konnte sich nach Ihrer Anleitung nun endlich sehen lassen. DANKESCHÖN Brigitte Gel aus Hildesheim

Jürgen Steck
Ich wüsche Ihnen allen ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr! Vielen Dank für Ihre wundervolle Anleitung. Mich begeistert Ihre Kunst sehr und deswegen werde ich häufiger bei Ihnen vorbeischauen. Jürgen Steck

Uwe Reiter
Bei meiner Suche nach einem Anbieter, der Fotos auf Leinwand druckt, bin ich – auch durch Ihre Anleitung – zu folgendem Ergebnis gekommen: Ist es zunächst einmal die Leinwand, die ein Bild zum Kunstwerk macht bzw. kann ein Foto, auf Leinwand gedruckt, dasselbe sein wie ein Gemälde? Und: Ist ein Druck auf Leinwand die optimale Umsetzung für ein Foto oder Digitalfoto? Nein. Warum also sollte man überhaupt ein Foto auf eine Leinwand drucken?
Da an der Staffelei typischerweise mit pastosen Farben gemalt wird kann man oft sehr gut die Pinselführung erkennen. Ein gutes Beispiel bietet gerade der Expressionismus. Selbst auf einem Kalenderbild kann man noch die ursprünglichen Pinselspuren erkennen, die mit dem textilen Untergrund ein spannungsvolles Verhältnis eingehen. Und die Originale sind nach hundert Jahren immer noch atemberaubend. Ein auf Leinwand gedrucktes Foto oder Digitalfoto geht am Wesentlichen eines Gemäldes auf Leinwand vorbei; Beim Fotodruck auf Leinwand war der Bildträger nicht organisch an der Entstehung des Bildes beteiligt, die Leinwand wirkt beliebig, künstlich und ohne Bezug zum Bild.
Ihr Anleitung gefällt mir sehr gut! Uwe Reiter

Fundgrube
Das schöne an den Ölfarben ist, dass sie sehr langsam trocknen. Dadurch kann man immer wieder Farben hineinmischen und schöne Farbverläufe erzeugen. Wenn die Farben getrocknet sind, kann man darüber malen, ohne dass die getrockneten Farben wieder gelöst werden. Damit eignen sich die Farben extrem gut, um spontan und ohne Konzept drauf los zu malen. Dies ist z.B. ein großer Unterschied zu den Farbstiften, die ich sonst sehr häufig benutze. Bei den Farbstiften kann man nichts mehr übermalen, weshalb man bereits vorher ganz genau wissen muss was wohin kommt. Spontane Ideen können später nicht mehr eingebracht werden und korrigieren kann man auch kaum noch. Daher eigenen sich Ölfarben meiner Meinung nach gut, wenn man das Malen lernen und üben möchte.Darum keine Angst vor Ölfarben, da kann man kleine Unfälle immer noch ausbessern.

Steffanie L.
Sehr schön! Mein Bild ist jetzt trocken und ich finde es nach wie vor wundervoll… Danke!

Anonym
ACRYL- UND ÖLFARBEN ERGÄNZUNG
Ölfarbe unterscheidet sich in der Trocknungszeit von Acryl- und Gouache-Farben. Die Trocknungszeit der Ölfarbe beträgt auch bei dünnen Auftragsstärken zumindest einige Tage, und kann durch Malmittel auf mehrere Wochen ausgedehnt werden. Diese spezielle Eigenschaft ist für großformatige Bilder und die Nass-in-Nass-Malerei ein entscheidender Vorteil gegenüber anderen Farben. Zudem kann durch Terpentin-Öl eine ange *** te Ölfarbe in Grenzen wieder in einen vermalbaren Zustand gebracht werden.
Ölfarben bieten von allen Farben den intensivsten Farbeindruck, die Leuchtkraft einiger Farben (z. B. Krapplack, Ultramarin oder Kobaltblau) liegen außerhalb des Farbraumes einer fotografischen oder drucktechnischen Wiedergabe. Die Lichtechtheit der Farbe, und die Deckkraft sind weitere Qualitäten der Ölfarben. Darüber hinaus lassen sich unzählige Farb-Nuancen erzeugen, die mit der gewählten Deckkraft der Pigmente: deckend, halbdeckend, halbtransparent und transparent noch gesteigert werden kann. Allerdings eignen Ölfarben sich nur sehr bedingt für Mischtechniken in der Malerei, da sie sich mit anderen Farbtypen aufgrund des Ölgehaltes vertragen – vor allem wenn diese wie Acryl- oder Gouache auf Wasserbasis arbeiten.
Das malen von Bildern mit Ölfarbe setzt Erfahrung im Umgang mit Farbe vom Künstler voraus. Die Ölmalerei ist neben der Malerei mit Aquarellfarben sicher die Malweise, die ein hohes Maß an Konzentration und Vordenken erfordert. Die Verarbeitung verlang einen hohen Aufwand und eine Vorplanung des Bildes. Dazu benötigen Ölgemälde aufgrund der Zeiten der Trocknung bis zum nächsten Malgang entsprechend lange Bearbeitungszeiten.
An den Malgrund werden hohe Anforderungen gestellt, hier ist das Öl der entscheidende Faktor. Häufig werden Ölbilder auf mit Kreidegrund grundierten Leinwänden gemalt. Der Anteil der Öle, die Auswahl der Grundierung entscheiden hier über die Saugwirkung des Grundes. Erfahrene Kunst-Maler setzen solche Variablen in den Überlegungen einer Bildgestaltung mit ein. Wenn Kunstwerke mit Ölfarben auf Holz gemalt werden, wird das Holz in der Regel mit einem Leinöl vorbehandelt. Ölfarbe haftet gut auf kreidigen, trockenen und fettfreien Untergründen, ist jedoch sehr empfindlich gegen mechanische Verformungen, deshalb ist ein Einrollen der bemalten Leinwand in der Regel mit Schäden verbunden.

Adalbrecht
Vielen Dank für Ihre Unterstützung. Es hat nach der Anleitung wunderbar geklappt!

Stephan Gess
Nach meiner Suche bei Live.com bin ich auf Ihre Internetseite gestoßen. Eine wundervolle Anleitung für Die ich mich bedanken möchte. Auffallend ist, dass mehere Anleitungen in Internet sind, die alle identisch sind und nur Besucher auf Werbeseiten gelockt werden sollen. Es steht dort aber keine richtige Anleitung.
Ihre Einleitung hat mir sehr gut geholfen und mich auch weiter motiviert, meine Idee zu realisieren. Es ist zwar nicht so leicht, Leinwände selber zu bauen, als es klingt, und vor allem ist es eine sehr große Herausforderung, einfach ein Bild von einer Idee auf eine Leinwand zu übertragen, aber es ist auf jeden Fall ein tolles Gefühl!
Vielen Dank und alles Gute. Stephan Gess

Hildegard aus Wiesbaden
Eine tolle Anleitung für die ich mich bei Ihnen bedanken möchte. Vielen Dank! Auch haben mir einige Ratschläge aus den Kommentaren weitergeholfen…

R. Messner
Die Qualität ist alles andere als hervorragend von den Aldi-Leinwänden. Der große Rahmen hat keine Querverstärkung und die Grundierung zieht viel Farbe beim Auftragen.
Aber es ist sicher für den ein oder anderen ein guter Anfang.

Lisa Brandt
@Alle + @Erika
Ich habe gestern die Staffelei von Plus gekauft. Für unter 15 Euro ist sie hervorragend. Zwar läßt sie sich nicht mit einer professionellen vergleichen, da die Holzbeine recht dünn sind, aber immerhin kann man sie für Ausstellungen verwenden. Die Leinwände von Plus habe ich nicht gekauft. Leinwände in Supermärkten zu kaufen ist mir auch nach wie vor etwas fremd.

Erika
Hallo allerseits, ich wollte mal anfragen ob und wer sich die kommenden Leinwände bei Aldi kauft. Ist das Qualität mit der man arbeiten kann oder ist unterste Standardqualität zu befürchten? Danke für eine Antwort, Erika

R. Messner
Danke, hat alles wunderbar geklappt! R. Messner

Michael Pfeiler
Vielen Dank für die Anleitung. Michael Pfeiler

Breitbandnutzer
Alles funktioniert – tolle Leinwand geworden: Gespannt, Grundiert und Bemalt. Breitbandnutzer sagt DANKE

Anonym
Vielen Dank für Ihre Anleitung.

Reinhard Litt
ERGÄNZUNG ZU KEILRAHMEN
Der Keilrahmen ist eine Konstruktion aus mindestens 4 Leisten welche auf eine Gehrung gesägt, und mit Schlitzen an den Enden versehen sind, in welche die Keile nach der Bespannung mit der Leinwand getrieben werden, um eine höhere Spannung und Festigkeit des Malgrundes zu erreichen. Gute Keilrahmen-Leisten zeichnen sich durch eine wulstige Erhöhung auf der Oberseite (der Seite auf der die Leinwand aufliegt) der Leisten aus, diese drückt das Tuch nach oben, wenn durch die Keile die Spannung erzeugt wird. Diese Wulst bewirkt, dass das Maltuch nicht auf die Kante der Leisten beim Malen gedrückt wird, denn das führt zur Abzeichnung der Leisten an den Stellen, an denen das Tuch die Holzkante berührt. Bei Leinwandbildern, die über die Größe von 50×50 cm hinausgehen, sollten Sie Leisten mit zusätzlichem (mittigem) Schlitz zum Einführen einer Kreuz-Konstruktion für den Rahmen nutzen.

Erika
@Reinhard Litt
Danke für den Nachtrag – ich habe auch so etwas gelesen und festgestellt, dass die Farbsubstanz auch von der Umgebungstemperatur abhängt. So ist das Bemalen einer Leinwand unter direkter Sonneneinstrahlung nicht gut.

Reinhard Litt
ERGÄNZUNG ZU ÖLFARBEN
Die Öl-Farben, die für die Malerei auf Leinwänden oder grundierten Malpappen im Fachhandel zu beziehen sind, werden in der Regel in in Farb-Tuben zwischen 20 g und 400 g angeboten. Diese Tuben sind mit der Pigment-Dichte in der Farbsubstanz mit ein bis fünf Sternen ausgezeichnet. Wobei ein Stern die geringste, und fünf Sterne die höchste Pigmentdichte anzeigen. Die Dichte der Pigmente bestimmen die Transparenz bzw. die Deckkraft der Farbe. Diese Künstlerfarben sind malfertig, und von einer cremigen, leicht zähen Konsistenz.
Die so gelieferten Ölfarben können nach Bedarf mit fertig zubereiteten, oder eigenen Ölmalmitteln verdünnt oder in ihrem Verhalten verändert werden. Als Malmittel eignen sich Terpentin-Öle zum direkten verdünnen der Farbe, pflanzliche Öle wie: Leinöl, Walnussöl, Mohnöl, Hanföl usw. Auf gar keinen Fall sind tierische Öle zu verwenden: selbst ein Tropfen eines solchen Öls verändert die Eigenschaft der Farbe in der Weise, dass die Farbe niemals restlos Trocknen wird.
Das Öl kann hier mit Terpentin verdünnt werden, das erleichtert die Verbindung, das Terpentin verflüchtigt sich wieder, so dass die fertige Farbe sich wieder ver *** t und somit cremiger wird. Bei diesem Prozess ist allerdings ein gelegentliches Nachbearbeiten der Farbe durch Umschichten und Mischen erforderlich. Die Vorteile des Ölbildes gegen ein Acrylbild liegen eindeutig in den Eigenschaften der Farbsubstanz – Ölfarben haben eine höhere Leuchtkraft und Brillanz, sind länger zu bearbeiten, lassen sich extrem verdünnen und behalten dabei ihre Eigenschaften.

Georg Klein
Sehr hilfreiche und tolle Anleitung. Vielen Dank, Georg Klein.

Reinhard
Habt ihr denn schon mal eine Leinwand selber gemacht? Es geht nichts über eine eigene Leinwand! Eine gekaufte kann nicht so gut sein (für den Preis) wie eine selber hergestellte. Aber gut, jeder hat seine Vorlieben.
@Erika – Zwei mal Grundieren kann man, ist aber nicht zwingend. Wenn die Leinwand noch immer so viel Farbe einzieht, schadet eine weitere Grundierung nicht.
@Arndt Tomas: Eine schöne Internetseite mit vielen Informationen über Kunst und Olmalerei. Vielen Dank für Ihre Texte.

Erika
@Helge Flinn
Stimmt. Die Ware ist wirklich überraschend gut für den Preis. Die erste Leinwand habe ich nicht noch einmal grundiert und sie haben auch hier Recht. Bei der zweiten war das Bemalen wesentlich einfacher. Ist es denn noch besser, zwei Mal nachzugrundieren?

Helge Flinn
Mahlzeit! Ich wollte einen Kommentar über den Bezug von Leinwänden abgeben: Ich hatte vor drei Wochen auf den oberen Werbebanner auf dieser Seite für 60 Euro acht Leinwände gekauft. Der Händler ist sehr zu empfehlen. Die Rahmen sind stabil, zweifach grundiert und bereits bespannt. Ich habe dennoch nach Ihrer Anleitung eine dritte Grundierung aufgetragen, damit der Untergrund nicht so viel meiner Farbe verschlingt. Es ist tadellos geworden. Vielen Dank für Ihre Anleitung, sie war und ist sehr nützlich. Helge Flinn aus Süddeutschland

Bettina
Hallo Anika, ich würde auch wie Arndt Tomás qualitativ hochwertige Produkte empfehlen und auf billiges Leinöl vom Baumarkt verzichten. Auf lange Sicht hast Du mehr davon und wirst nicht Jahre später enttäuscht. Ich selber habe vor vielen Jahren mit preisgünstigen Produkten das Malen angefangen und sehe jetzt die ersten Resultate meiner ersten Bilder: Sie sind z.B. nicht mehr farblich strahlend und das soll nicht wieder vorkommen.
Wenn Du weitere Fragen hast dann poste die hier mal. Bettina

Thomas Arndt
Leinölfirnis aus dem Künstlerbedarf ist zu bevorzugen, weil der Händler Auskunft über die Qualität und Herkunft des Leinöls geben kann, sowie über seine Weiterverarbeitung zu Leinölfirnis. Das im Baumarkt erhältliche Produkt erfüllt nicht die oben angeführten Qualitätsmerkmale. Lackleinöl ist nicht einheitlich definiert und darum nicht zu empfehlen.
Arndt Tomás

Anika N.
Sollte man Leinfirnis aus dem Künstlerbedarf verwenden oder kann man auch jene aus dem Baumarkt verwenden? Kann man ersatzweise Lackleinl verwenden?

Markus Schleig
Servus, ich würde auch wie Bettina schreibt diagonal vorgehen Dennis. Das ist der sicherste Weg zum Nachglätten kleiner Dellen. Ich verfahre selber so.

Bettina
Hallo Dennis. Ich würde diagonal vorgehen weil das Bild bzw. die Bildoberfläche dabei nicht so belastet wird. Schritt für Schritt können so, die Seiten wechselnd, Dellen ausgeglichen werden.

Dennis K.
War auch mir eine Hilfe.
Nur eine Frage ist übrig geblieben: Wenn ein Bild bereits gespannt und bemalt ist, wie kann ich dann nachträglich kleine Dellen der Leinwand glätten? Soll ich diagonal vorgehen, also ein Nachspannen auf den gegenüberliegenden Seiten jeweils oder ist eine Reihenfolge egal? Ich Danke für eine Antwort von einem Leser, Dennis

Gregor Lufer
Alle Informationen sind im Internet auffindbar, das weiß inzwischen fast jeder. Das es aber eine so gute Anleitung aller nötigen Schritte in kompakter Form – völlig kostenlos – auf hohem Niveau gibt, das ist mir neu und finde ich großartig! Vielen Dank für Ihre tolle Anleitung – sie ist sprachlich sehr gut und inhaltlich hervorragend! Gregor Lufer

Andreas Drengl
Guten Tag allerseits, ich habe mir für meinen Netzprojektor (Beamer) eine Leinwand nach Ihrer Anleitung gebaut: 150 x 100 cm auf Keilrahmen. Sie ist sehr gut geworden und hat keine Wellenbildung. Allen Heimkinofans kann ich das Selberbauen einer Leinwand nur weiter empfehlen! Es dauerte bei weitem nicht so lange wie ich es mir vorgestellt hatte. Wichtig ist für den Netzprojektor nur, dass die Leinwand zwei mal in mattem Weiss grundiert wird. Eine großartige Beschreibung von Ihnen. Grüßle aus Österreich, Andreas Drengl.

Administrator
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kunstinteressierte,
es freut uns sehr dass Sie unsere Pinnwand zur Malpraxis für Fragen und weitere Anregungen nutzen. Wir hoffen, dass Sie auch weiterhin unsere Leser mit Kommentaren unterstützen und freuen uns auf weitere Mitteilungen von Ihnen. Derweil haben wir die Funktionalität der Pinnwand verbessert: Neben der Eingabe einer Zeichenkombination zum Schutz unerwünschter Einträge werden in Zukunft nur die letzten aktuellen Beiträge auf einer Seite erscheinen. Alle älteren Textmeldungen sind am unteren Ende der Pinnwand manuell anwählbar. Das Worldpaintings.de-Team

Bernd Schleier
Hier noch ein paar Anmerkungen bzgl. meiner Erfahrungen mit Holzleisten für Keilrahmen:
Keilrahmenleisten sind auf Gährung gesägte Profilhölzer die zu einem Keilrahmen montiert und mit Leinwand bespannt werden. Es gibt Leisten aus Kiefernholz, Fichtenholz oder Abachiholz. Gute Leisten aus Nadelhölzer sind keilgezinkt damit diese sich nicht so schnell verziehen können. Die Leisten haben eine Rahmenwulst über die das Malgewebe gespannt wird. Durch die Rahmenwulst liegt das Gewebe nicht direkt auf den Leisten auf und so gibt es keine unschönen Abdrücke.
Die Leisten gibt es in den verschiedensten Längen von 10cm bis über 500cm oder noch länger für Riesenformate. Der Standardkeilrahmen hat ein Profil von 20 x 45mm und ist für Bildergrößen bis ca. 140cm x 180cm geeignet. Die großen Formate werden mit Zwischenstreben stabilisiert. Für größere Formate sollten *** ere Profile verwendet werden. Es gibt z.B. Profile mit 40 x 45mm oder 60 x 45mm. Diese *** en Profile sind wesentlich stabiler und nahezu Verzugsfrei. Natürlich können die *** en Keilrahmenleisten auch für kleine Formate benutzt werden was optisch auch seinen Reiz hat. Die Anleitung hat auch mir als “erfahrenen” Maler viel gebracht und ist ausführlich geschrieben. Ich bedanke mich bei Ihnen. Bernd Schleier

Peter Duvenstedt
Hier noch eine kleine Ergänzung: Die geringsten technischen Probleme entstehen, wenn die Leinwand auf einer – auf einem Kreuz fixierten – festen Platte aufgezogen ist. Jedoch schwingt diese Konstruktion beim Malvorgang nicht mit dem Körper mit. Das bedeutet, die Linienführung mit dem Pinsel ist eher „statisch“, man kann nicht im gewünschten Maße „mit dem Körper malen“, sondern der Pinsel wird lediglich mit der Hand – bestenfalls mit dem Arm – geführt. Dadurch entsteht ein Effekt, der eine wirklich dynamische Malweise nicht zulässt. Um diesen Effekt zu vermeiden und eine dynamische, aus dem Körper heraus vollzogene Malweise mit variierendem Druck auf den Pinsel zu gestatten, wurde im ausgehenden Mittelalter das Aufziehen der Leinwand auf so genannte Keilrahmen in der Malerei etabliert.
Diese auf einer Keilrahmen-Konstruktion gezogene Leinwand gibt dem Druck des Pinsels nach, es ist bei dieser Variante der Malerei viel eher möglich, feinste Abstufungen einer Farbe allein durch die Stärke des Pinseldrucks in Verbindung mit der Untermalung oder Grundierung zu erzeugen. Mit bestem Gruß und Kompliment zur Anleitung, Peter Duvenstedt

Alex Wellisch
Guten Tag, mit der Anleitung habe ich mich sehr gut zurechtgefunden und danke dafür. Empfehlenswert ist vor allem der zweite Teil mit seiner Ausführlichkeit. :: Alex ::

Lisa Brandt
Ich bin durch Yahoo auf Ihre Seite aufmerksam geworden. Den Besuchern kann ich das Befolgen der Einführung in die Malerei weiterempfehlen: Meine erste Erstellung von vier Leinwänden hat reibungslos geklappt. Einzige Schwierigkeit bestannt darin, nach dem Trocknungsprozess der Grundierung die Leinwand proportional nachzuspannen – aber auch das klappte dann gut. Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung und alles Gute, Lisa

Reinhard Scholl
Hat alles wunderbar geklappt! Ich danke für die Anleitung und möchte den Neulingen sagen: Es ist wirklich machbar!

Ulla G.
“Die Leinwand wird jetzt mit einem Überstand von 2,5 bis 3,0 cm zurechtgeschnitten und jeweils in der Mitte der vier Rahmenteile mit einer Heftzwecke fixiert. Per Hand oder besser mit einer Spannzange wird die Leinwand auf einen Rahmenteil von innen nach außen mit kleinen, breitköpfigen Nägeln befestigt. Danach verfährt man auf der gegenüberliegenden Seite in gleicher Weise. Die Ecken bleiben zunächst frei. Bevor die dritte und vierte Seite der Leinwand auf den Keilrahmen genagelt wird, muß unbedingt nochmals überprüft werden, ob Kette und Schuß waagerecht bzw. senkrecht zum Keilrahmen verlaufen. Eine Korrektur ist jetzt noch möglich. Zum Schluß werden die Ecken umgelegt und mit etwas längeren Nägeln im Bereich der Gehrung befestigt.”
Sie haben es sehr detailliert geschrieben und mir damit sehr geholfen! Genauso hat es auch – zum ersten Mal – sehr gut geklappt. Ich danke Ihnen für die ausführliche Beschreibung und verbleibe mit freundlichen Grüßen, Ulla G.

Uwe Petersen
Nachtrag: Meine Leinwände sind sehr gut geworden! Nach leichtem Nachspannen sind sie perfekt für mein Vorhaben. Großartig! Uwe Petersen

Dieter W.
Sehr schön geschrieben! Danke, danke und noch einmal: Danke!

Ushi Senke
Guten Tag, ich bin kunstinteressiert aber male nicht selber. Ihre Malpraxis habe ich gelesen, damit ich verstehe, wie ein Bild angefertigt wird und welche Qualitätsmerkmale ein gutes Bild auszeichnen. Auf diese Weise kann ich mir ein besseres “Bild” in Zukunft von der Grundlage eines jeden Ölgemäldes bilden. Der Text ist sehr nützlich und gut beschrieben.

Uwe Petersen
Hallo, ich bin jetzt (!) fertig geworden mit der Grundierung. Binnen der letzten Stunden habe ich gemäß Ihrer Anleitung eine Serie von Leinwänden aufgezogen und grundiert. Fazit: Bei der ersten Leinwand hatte ich noch Schwierigkeiten, ab der zweiten lief es recht gut. Ich danke Ihnen für die ausführlichen Texte – alles Gute und bis bald, Uwe Petersen aus Köln

 

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